Schnelldurchlauf

07.08.2024 – 21:19 Uhr: Here we go again – seit vier Tagen sind wir wieder zu Hause. Und während Junior nun das Ferienprogramm im Hort genießt, tue ich es dem Mann gleich und maloche wieder, wie der Berliner so schön sagt. Immerhin haben wir noch unsere Sommerresidenz am Baggersee, die am Wochenende weiterhin zum Verweilen einlädt. Und Paris? Brüssel? Amsterdam? Die Städte haben wir natürlich auch genossen. Hier eine Zusammenfassung:

Wie im letzten Beitrag angekündigt, haben wir in Paris die Kuppel der Sacré-Cœur erklommen – 300 Stufen insgesamt, die alle paar Meter mit süffisanten Hinweisschildern über die verbliebene Anzahl der Stufen begleitet wurden. Am Ende bot sich schließlich doch ein schöner Blick über die französische Hauptstadt – non, je ne regrette rien – trotz Regenwetters. Am nächsten Tag erkundeten wir Paris bei strahlendem Sonnenschein zu Wasser mit dem BatoBus und machten an der Notre Dame Halt, die seit dem verheerenden Brand 2019 umfangreich restauriert wird und deren Wiedereröffnung auf Ende dieses Jahres datiert ist. Nach einem weiteren Zwischenstopp am Arc de Triomphe freuten wir uns schließlich auf unser nächstes Highlight tags darauf: das Beachvolleyballspiel im Rahmen der Olympischen Spiele 2024 am Fuße des Eiffelturms. Da wir für den gleichen Tag unsere Weiterfahrt nach Brüssel geplant hatten, hatte ich extra eine private Gepäckaufbewahrung in der Nähe der Veranstaltung gebucht. Doch wie das Leben so spielt, war der Laden geschlossen und wir mussten uns nach Alternativen umsehen. Schließlich konnten wir bei einer Subway-Filiale unseren Krempel loswerden, sodass wir nach einer Stunde Verspätung doch noch zum Spiel gehen konnten. Angekommen herrschte bereits eine ausgelassene Stimmung. Nach jedem Punkt drehte der DJ auf und animierte das Publikum zu „Ace, Ace!“ oder „Block!“-Rufen. Wir ließen uns von der Party – denn etwas anderes war es im Grunde nicht – hinreißen und verbrachten einen großartigen Vormittag, bevor wir schließlich in unseren Zug nach Brüssel stiegen.

Am Rande Brüssels wurden wir herzlich von Christine empfangen, die uns sehr umsorgte. Ihr Haus befand sich am Brüsseler Stadtrand. Es dauerte beim Ausstieg einen Moment, bis ich begriff, dass ihr Stadtteil „Boitsfort“ und das niederländische Pendant „Boosvorde“ der gleiche Ort sind. Ein weiteres Missverständnis ereignete sich tags darauf, denn an der S-Bahn-Station der Linie 8 fährt auch die Straßenbahn mit der gleichen Nummerierung ab – natürlich farblich aufeinander abgestimmt -, sodass Junior und ich mit der S-Bahn einen unfreiwilligen Abstecher in die Provinz unternahmen, anstatt mit der Tram stadteinwärts zu fahren. Hinzu kam, dass die Motivation unserer kleinen Europa-Expedition langsam schwand und wir uns nur noch mühsam zu unserer gebuchten Stadtführung bewegten, die aber dank Waffel- und Pralinenkomponente dennoch ein voller Erfolg war. Zum Atomium kamen wir allerdings nicht – zu weit weg von uns – und auch in Brüssel herrschte zeitweise starkes Regenwetter. Meinen Bildungsauftrag erfüllte ich dennoch, als ich Junior das Gebäude des Europaparlaments zeigte und wir die dazugehörigen Länder der davor wehenden Flaggen durchgingen. Neben Christines Wohnort gab es außerdem einen herrlichen Wald, der uns vergessen ließ, dass wir eigentlich noch immer in einer Großstadt unterwegs sind.

Unsere letzte Station schließlich war Amsterdam. Einquartiert hatten wir uns in einem wunderschönen B&B in Landsmeer, nördlich von Amsterdam. Für die Stadt blieb uns ein voller Tag, den ich sorgfältig mithilfe von ChatGPT vorbereitete. „Geht ins NEMO-Museum“, empfahl die KI, „für 1,5 bis 2 Stunden, ehe es in den Vondelpark geht und ihr den Tag mit einer beschaulichen Grachtenfahrt ausklingen lasst.“ Nun – am Ende blieben wir 6 Stunden im Museum und ließen die übrigen Tagespunkte ausfallen, was zumindest für das Museum spricht – doch von Amsterdam sahen wir im Grunde nicht viel – Amsterdam, we komen zeker nog eens terug!

Nach über 2.700 Kilometern im Zug, zu Wasser und im Flugzeug endete unsere Reise schließlich – wohlbehalten kamen wir zu Hause an. Zur Feier des Tages bereitete uns der Mann eine Pfanne frischer Pfifferlinge zu, die seine Schwester ihrerseits in Schweden gepflückt hatte. Wir versorgten ihn wiederum mit unseren Eindrücken. Was uns am besten gefallen hat? Nun, ich will mich nicht festlegen, aber unser Aufenthalt in Frankreich hat mich an viele schöne Erinnerungen denken lassen, die ich im Rahmen von Schüleraustausch und Sprachreise ohnehin an dieses tolle Land habe und die ich fast schon vergessen hatte. Aber auch die Niederlande stehen weiterhin hoch im Kurs – und sei es, um noch ein paar Nächte mehr in Floras urigem B&B zu verbringen. 🙂

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