19.06.2023 – 20:13 Uhr: Ein intensives Wochenende liegt hinter uns: Junior feierte seinen sechsten Geburtstag. Die Feier haben wir in einen nahe gelegenen für Kinder ausgelegten Kletterpark ausgetragen. Es war nicht Juniors erster Kindergeburtstag, aber der erste, den der Mann und ich ohne Beisein weiterer Erwachsene durchgeführt haben. Von ursprünglich 5 eingeladenen Gästen kamen termin- und krankheitsbedingt drei von Juniors Freunden – Glück im Unglück für uns, denn sowohl der Mann als auch ich haben die Lautstärke sowie den Stress, über vier mehr oder weniger quirlige Vorschulkinder zu wachen, mehr als unterschätzt – und dabei gehörten die anwesenden Gäste eher zur Stufe „pflegeleicht“. Hinzu kam noch, dass – anders als erwartet – Tief „Iordanis“ über uns hereinbrach und uns kräftigen Gewitterregen bescherte. Die Location verfügte immerhin über einen Indoorbereich. Allerdings gab es nun das Geschrei von 20 weiteren Kindern auf engstem Raum auf die Ohren – Tinnitus lässt grüßen. Glücklicherweise klärte sich das Wetter später auf, sodass sich alle Anwesenden nun doch wieder auf das Außen-Areal verteilen konnten. Nun wollten aber die 1,50 Meter hohen Kletterparcours auf Herz und Nieren geprüft werden. So trug ich dafür Sorge, dass die 4 Kids unfallfrei von einem zum nächsten Checkpoint gelangen konnten, während der Mann alles filmisch für die daheim gebliebenen Eltern festhielt. Das nenne ich Aufteilung! Fazit: Verletzt wurde niemand, die Kinder hatten Spaß und der Mann und ich fielen am Ende des Tages todesfertig ins Bett. Tags darauf war Junior zu Gast bei einem weiteren Kindergeburtstag. Die ursprünglich geplante Zeit zum Aufräumen, Wäsche waschen und Geschirrspülen haben der Mann und ich stattdessen mit Rehabilitation vom Erlebten genutzt. „Tja“, kommentiert da der Patchwork-Papa schulterzuckend, „wir haben das Ganze viermal im Jahr.“ No comment!
Jedenfalls, auch wenn Junior älter wird und nun bald ein neues Kapitel seines Lebens aufschlagen wird, verspüre ich keine Wehmut. Vielmehr erfüllt mich der Anblick meines Großen mit Stolz. Ich bin sehr dankbar, so einen freundlichen, klugen, lustigen und gefühlvollen Jungen wie Junior zu haben und freue mich auf die weitere Zeit mit ihm. Es ist ein schönes Gefühl, ihn täglich bei seinen Abenteuern und Erfahrungen zu begleiten, vor dem Schlafengehen den Tag Revue passieren zu lassen, neue Pläne für den nächsten Tag zu schmieden, zusammen zu albern oder einfach nur zum hundert-trilliardensten Mal „Hab dich lieb“ zu sagen – oder gesagt zu bekommen. Also Junior, falls du diese Zeilen irgendwann einmal liest: Ich hab‘ dich unendlich lieb und immer einmal mehr als du mich!
Keine Liebesschwüre hat hingegen unser Geschirrspüler verdient, der nach Jahren der Klapprigkeit nun vollends seinen Geist aufgegeben hat und anstatt das Geschirr die Küche durchgespült hat. Wir bekommen zwar nun kurzfristig ein neues Gerät, dennoch ist die ganze Situation unschön, wenn man eigentlich vorhatte die Kohle am Big Apple unter die Leute zu verteilen – und unschöner, wenn durch Geburtstagsvorbereitungen für Junior auch noch mehr Geschirr anfällt als sonst. Bis die neue Maschine da ist, muss noch mindestens einmal von Hand gespült werden. Also seufzend Palmolive (für schöne Hände) geschnappt und los geht’s.