16.12.2023 – 11:59 Uhr: Noch eine Woche bis Heiligabend – in unserer Wohnung sieht noch gar nichts weihnachtlich aus. Ich tu mich seit Jahren schwer damit. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich fühle einen Druck, Erwartungen zu erfüllen, Geschenke zu besorgen und Postkarten zu schreiben. Am liebsten würde ich über die Feiertage eingekuschelt und die Füße hochgelegt vor dem Fernseher verbringen. Natürlich geht das allein schon wegen Junior nicht. Er soll natürlich seine Freude an Weihnachten haben, viele Geschenke bekommen und Weihnachtsmärkte besuchen können. Und mir geht es auch gar nicht um die Adventszeit an sich. Ich singe gern Weihnachtslieder und mag auch Weihnachtsfeiern. Gern habe ich auch auf Juniors groß angesetzte Weihnachtsfeier im Hort ausgeholfen. Doch zum Jahresende kehrt eben auch die Gewissheit zurück, dass die Zeit wieder einmal viel zu schnell vergangen ist – und dieses Mal ist eben auch etwas anders, denn ein Teil der Familie fehlt.
Die Beerdigung meines Vaters steht erst im neuen Jahr an. Zum einen terminbedingt, zum anderen muss man in Berlin wochenlang auf die sogenannte Bestattungsgenehmigung warten, bis die Beerdigung oder eben die Einäscherung überhaupt erst erfolgen kann. Ich werde zwischen den Feiertagen meinen Vater besuchen – oder zumindest das, was nach der Einäscherung von ihm übrig geblieben sein wird. Der Gedanke daran ist komisch, aber ich habe das Gefühl, mich noch einmal bei ihm verabschieden zu müssen, bevor er endgültig in die Erde gelassen wird. Die Trauerfeier selbst ist so gut wie durchgeplant – vieles durch mich. Ich habe das Manuskript für den Trauerredner vorbereitet und die musikalische Untermalung organisiert. Es war interessant, seine Biografie nochmals durchzugehen. Dankenswerterweise hat meine Tante schon einmal sehr viel zur Familiengeschichte recherchiert, sodass ich einiges dafür verwenden konnte. Nach der Beerdigung wird das Kapitel dann vermutlich wirklich langsam geschlossen werden. Doch auch jetzt ist der Alltag natürlich längst wieder eingekehrt.
Immerhin birgt auch das kommende Jahr viele neue Perspektiven: nach unserer großartigen Reise in die Vereinigten Staaten im letzten Sommer, haben wir uns auch für 2024 ein neues, spannendes Ziel gesteckt. Auf dem Plan steht diesmal Schweden. Angeregt von den zahlreichen Lindgren’schen Kinderbüchern wollen wir uns unter anderem auf die Spuren von Pippi Langstrumpf und Co. begeben. Vor vielen Jahren war ich selbst dort und erinnere mich an die wunderschöne Natur zurück. Und ich habe in diesem Jahr einen großen Gefallen an die Planung von Rundreisen gefunden, die eigenen Träume erfüllen – wenn das kein angenehmes Hobby ist. 🙂 Man weiß eben nie, wie viel Zeit einem noch bleibt.