Luft und Liebe

12.04.2025 – 15:01 Uhr: Ich gebe zu, meine Aktivität hat in letzter Zeit stark nachgelassen. Das liegt allerdings nicht daran, dass es nichts mehr zu erzählen gäbe – ganz im Gegenteil! Ich war tatsächlich ziemlich „busy“, wie man so schön sagt. Schließlich muss das Chaos im Kopf ja auch irgendwie sortiert werden. 😉 Mitte März hat mich allerdings ein ziemlich hartnäckiger Infekt erwischt, der mich für ein paar Tage auf Sparflamme laufen ließ. Seitdem begleitet mich ein chronischer Husten – nicht zum ersten Mal übrigens. Nach grippalen Infekten bleibt er mir seit einigen Jahren hartnäckig erhalten. Ende letzten Jahres ließ ich deshalb sogar meine Lunge röntgen. Ergebnis: tipptopp! Und das will ich als Nichtraucherin und ehemalige Fast-Leistungsschwimmerin auch hoffen – zumal ich schon eine ganze Weile nicht mehr im versmogten Berlin wohne.

Trotzdem huste ich, als hätte ich mein halbes Leben in einer Raucherkneipe verbracht. Also bin ich mal wieder bei meiner Hausärztin gelandet. Ihre aktuelle Vermutung: Asthma. Möglicher Trigger: Hausstaub. Zugegeben – nicht völlig abwegig, wenn ich an die eine oder andere Ecke zu Hause denke … Jetzt heißt es morgens und abends Cortison inhalieren, in der Hoffnung, den Husten endlich einzudämmen – und wieder lautstark meine Lieblingshits in Bad und Auto schmettern zu können, ohne gleich in einen Anfall zu geraten. Immerhin: Es wirkt ein bisschen. Trotzdem steht im Mai noch ein Lungentest an – es fühlt sich langsam an, als hätte ich mit meinem 35. Geburtstag ein Hausarzt-Abonnement abgeschlossen. Aber was tut man nicht alles für die Gesundheit!

Meine neue Südkorea-Leidenschaft besteht übrigens weiterhin – und nein, nicht nur wegen dieses einen K-Drama-Stars, mit dem mich meine Jungs zu Hause regelmäßig aufziehen. 😉 Übrigens: Meine Fanpost hat vor ein paar Tagen das Management erreicht – übergeben vom pflichtbewussten Paketboten Herrn Kim, dem ich seither jeden Abend Glück und Erfolg für den nächsten Tag wünsche. Ein guter Mann! 감사합니다! Jetzt heißt es abwarten, ob jemals eine Reaktion kommt. Die asiatische Fankultur wirkt – abgesehen von wenigen offiziellen Events – eher zurückhaltend, was direkte Interaktion betrifft. Ich mache mir also keine großen Hoffnungen, aber falls nichts zurückkommt, hätte ich bitte gern meine 2.730 Won für den Rückumschlag wieder! Andererseits: Diese Summe verteilt sich auf exakt 15 Briefmarken … auf einem A5-Umschlag. Ich musste beim Bekleben unweigerlich an Arthur Weasley denken, der – als er das erste Mal einen „Muggelbrief“ frankieren wollte – einfach den gesamten Umschlag damit beklebt hat.

Ähnlich holprig bewege ich mich also aus 8.000 km Entfernung durch die südkoreanische Kultur: Ich verfolge die Waldbrände mit Sorge, beobachte die politische Lage rund um den abgesetzten Präsidenten Yoon – und verliere mich zwischendurch immer wieder in der K-Drama-Welt. Es fühlt sich ein bisschen so an, als hätte ich zu Jahresbeginn eine Tür geöffnet – hinein in eine völlig neue Welt. (Ups – 도깨비-Vibes!) Und ja, diese Welt fasziniert mich nicht nur, weil Gong Yoo dort lebt (auch wenn ich es schlicht „Wow!“ finde, wenn er vor Jeju einfach mal einen Oktopus aus dem Meer fischt), sondern auch, weil Südkorea im westlichen Blick auf die Welt oft kaum vorkommt – weder in Bildung noch in Politik oder Medien. Ein weiterer Grund für mein Interesse liegt vielleicht auch in der Parallele, die Deutschland und die koreanische Halbinsel verbindet: die Teilung zweier einst verbundener Länder – und die bis heute spürbaren Unterschiede in Ideologie, Geschichte und Identität.

Jedenfalls habe ich inzwischen meine „Geschäftsidee“ umgesetzt: go-gada.com. Der Name setzt sich aus dem koreanischen Wort „가다“ (gada) – also „gehen“ – und dem englischen „go“ zusammen. Der Name steht für Bewegung zwischen Kulturen, konkret zwischen Südkorea und Deutschland. Unter diesem Dach laufen aktuell zwei kleine Projekte:

  • Go-Gada Insights ist ein Blog für südkoreanische (und internationale) Startups, die in Deutschland Fuß fassen wollen. Es geht um Gründung, Fördermittel, Rechtsformen und kulturelle Besonderheiten – verständlich, praxisnah und ohne Fachchinesisch – dafür aber mit koreanischer Übersetzung.
  • Go-Gada Media richtet sich an deutsche K-Drama- und K-Movie-Fans. Ich zeige, wo man legal streamen kann, stelle Produktionsfirmen vor und beleuchte die Hintergründe der koreanischen Entertainment-Industrie – kompakt, zugänglich und mit einem Herz für Details.

Irgendwann, wenn der Blog erst einmal richtig läuft, soll er natürlich auch Geld abwerfen. Aber bis dahin braucht es Sichtbarkeit und Reichweite. Deshalb erwähne ich das hier ganz strategisch. 😉 Immerhin bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Idee ziemlich schlau ist. Offenbar sah das auch die Deutsche Außenhandelskammer in Seoul so – denn mein Kommentar, in dem ich meine Idee kurz vorgestellt hatte, wurde im Rahmen eines Giveaway-Events auf Instagram als Gewinnerbeitrag ausgewählt. Als Dankeschön bekam ich nicht nur das hauseigene Magazin, sondern auch einen Edelstahl-Kaffeebecher und eine Box südkoreanischer Hautpflegeprodukte zugeschickt (…was auch immer Bio-Placenta-Cream genau macht…). „Guck mal, Gong Yoo hat mir geantwortet!“, rief ich – das Paket mit den koreanischen Schriftzeichen in der Hand – dem Mann zu, der das tatsächlich für einen Moment glaubte. 😀 Jedenfalls: Mein Projekt ist also mit dem passenden Glow gestartet.

Post aus Südkorea – zwischen Business und Glow

Aber auch der Alltag läuft weiter. Junior wurde soeben mit quietschenden Reifen zur Kindergeburtstagsfeier abgeliefert, während ich parallel versuche, ein paar lose Enden zusammenzuhalten: Der Mittelabruf für die Firma muss durch, und die Übernahme meines bisher geleasten Clios steht auch noch an. Dieses Gefährt – und die eingebaute Musikanlage – sind mir in den letzten Jahren so sehr ans Herz gewachsen, dass ich beschlossen habe: Der bleibt. Ich gebe ihn nicht zurück. Das bedeutet allerdings auch: Den seit über einem Jahr verlorenen Fahrzeugschein neu zu beantragen und den längst abgelaufenen TÜV erneuern. Als ich mich neulich endlich dazu durchgerungen habe, in aller Demut bei der Zulassungsstelle anzurufen, stellte meine innere Telefon-Phobikerin erleichtert fest: Auch das lässt sich erstaunlich unkompliziert lösen. Vielleicht darf ich also schon bald ganz offiziell sagen: Dieser orangefarbene Flitzer gehört jetzt ganz offiziell mir. 🙂

Und das Studium? Das ist angelaufen – also zumindest habe ich Zugang zu Material und Unterlagen, habe die ersten Online-Einführungsveranstaltungen besucht und mich auch schon mit ein paar Kommilitoninnen und Kommilitonen ausgetauscht.
Inhaltlich werde ich mich im Urlaub etwas intensiver damit beschäftigen – zum Einschlafen nochmal schön 90 Minuten Video-Vorlesung, so der Plan. Läuft doch bei mir. 😉

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