La mer nous portera

22.07.2024 – 11:39 Uhr, Saint-Malo (Frankreich): Wir beginnen unseren diesjährigen Reiseblog mit etwas Verspätung. Junior, der nach den Sommerferien in die zweite Klasse kommt, und ich sind nämlich schon seit vier Tagen auf Tour – und heute bereits an Station 2 angekommen: Saint-Malo, ein verträumtes Hafenstädtchen, das sanft an den Ufern des Ärmelkanals ruht. Angereist sind wir mit der Fähre aus Portsmouth, England. Noch immer spüre ich das nächtliche Schaukeln über die offenbar nicht ganz so in sich ruhende See. Junior schlief wie ein Stein und ließ sich nicht einmal von der lautstarken Weckmusik um 07:00 Uhr morgens aus dem Tiefschlaf holen – kein Wunder: Der Junge lässt sich selbst durch das Sirenengeheul der freiwilligen Feuerwehr nicht vom Schlafen abbringen. Mit dem Bus und den letzten Metern zu Fuß ging es schließlich zu Unterkunft Nummer 2: ein schnuckeliges, altes Gästehaus, geführt von Josette. Mit Händen, Füßen und ein paar Brocken Schulfranzösisch kommen wir bisher ganz gut zurecht. Die nächsten Tage stehen vor allem im Zeichen der Entschleunigung, nachdem wir in Englands Sehenswürdigkeiten eher im Schnelldurchlauf durchgespult haben.

Londons Skyline

Unseren ersten vollen Tag verbrachten wir in London. Nach einer Fahrt im London Eye flanierten wir auf der naheliegenden Promenade und ließen uns vom Geschehen treiben. Anschließend gab es noch einen kurzen Abstecher zum Tower of London und zur Tower Bridge. Ich hatte uns im Vorfeld eine Bustour nach Oxford und Cambridge gebucht, zwei der weltweit bedeutendsten Universitätsstädte und optisch echte Highlights, die wir tags darauf besuchen wollten. Beide Städte sind jedoch, wie eigentlich alle touristischen Hotspots in England, hoffnungslos überlaufen. Auch liegen sie nicht sonderlich nah beieinander, sodass wir die meiste Zeit unserer Tour mit dem Transfer beschäftigt waren. An unserem letzten Tag schließlich machten wir noch einen Abstecher nach Stonehenge, allerdings schon unter Zeitdruck, denn wir mussten schließlich unsere Fähre bekommen. Wer aber die Zeit hat, sollte sich zu Fuß zu den Steinen begeben, denn die Landschaft ist ebenfalls sehenswert. Vor Ort schoben sich die Menschenmassen um die wundersame Formation herum und nahmen ihr somit den Zauber, der auf Fotos so gern vermittelt wird. Nichtsdestotrotz hatten wir eine gute Zeit in England, auch wenn die Preise zuweilen den Rahmen gesprengt haben. Aber heute wird noch kein Kassensturz gemacht.

Stonehenge

Wie erwähnt heißt unser aktueller Zufluchtsort also Saint-Malo, und ich habe bewusst noch nicht allzu viel geplant. Schließlich sind wir am „Mer“ und auch wenn die Temperaturen nur bei aktuell 21 Grad liegen, wollen wir heute noch genau dorthin. Wir werden es ruhig angehen lassen, bevor in ein paar Tagen Paris winkt. Bis dahin heißt es Möwengeschrei und Meeresbrise. Ja, hier sind wir angekommen!

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