23.07.2023 – 21:13 Uhr: Mietvertrag unterschrieben – nein, der Mann und ich haben keine neue Bleibe aufgrund unüberbrückbarer Differenzen mit der Nachbarschaft finden müssen – zumindest nicht dieses Mal. Wohl aber wurden wir in den heiligen Kreis der FKK-Dauercamper am brandenburgischen Baggersee aufgenommen, nachdem meine Eltern ihren Wohnwagen aus gesundheitlichen Gründen abgegeben haben. Jetzt sind wir also Herr über etwa 30 Quadratmeter Fläche inklusive Hecke (ganz wichtig!!!1!) und eines in die Jahre gekommenen, aber durchaus geräumigen Campinganhängers mit Blick auf den See. Hätte mir genau das jemand vor 20 Jahren gesagt, hätte ich ihn wohl für verrückt gehalten. Aber mit Anfang Mitte 30 Jahren ändert sich so manche Sichtweise und so verfügen wir nun seit wenigen Tagen über unser eigenes kleines Paradies in einem von Fremden oftmals zu Unrecht unterschätzten Naherholungsgebiet. Ich jedenfalls kenne keinen klareren See in der Umgebung. Nun, da wir also die rechtmäßigen Besitzer unseres eigenen Dauerstellplatzes mitsamt Wohnwagen sind, überlegen wir schon, wie wir unser eigenes Fleckchen Erde noch etwas mehr aufhübschen können. Die bunte Lichterkette befindet sich natürlich bereits im Online-Warenkorb. Doch auch einige Reparaturaufgaben stehen an. Im Vertrauen an meine Fachkompetenz als Mechatronikerin – den Beruf übe ich seit 10 Jahren nicht mehr aus – wies mich mein Vater darauf hin, ein altes Stromkabel besser bald zu ersetzen. Auch der Wohnwagen selbst hat die besten Jahre hinter sich. Das merkten wir sofort anhand der zahlreichen sporadisch durchgeführten Reparaturarbeiten unserer Vorbesitzer und als uns die erste Regaltür beim bloßen Berühren entgegenfiel. Andererseits haben wir das gute Stück geschenkt bekommen und werden diesen auch nicht mehr von der Stelle bewegen. Für uns ist der Campingplatz ein schönes Wochenenddomizil im Sommer. Und da wir jetzt die Entscheidungsgewalt darüber haben, können wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. An die Campingplatzordnung müssen wir uns natürlich trotzdem halten – sprich: am Badesee herrscht absolute FKK-Pflicht und auch sonst ist „textilfrei“ wünschenswert. Unseren ersten offiziellen Tag als Dauercamper haben wir aber zunächst mit der Teilnahme an der von der Verwaltung veranstalteten „White Party“ eingeläutet. Das politisch leicht fragwürdig anmutende Motto der Feier meinte jedoch lediglich die für den Abend vorherrschende Kleiderordnung. Der Mann hatte sich eigens dafür extra weiße Klamotten zugelegt und auch die übers Wochenende eingeladenen Kumpels ausdrücklich auf selbige hingewiesen. Währenddessen konnte ich mit der alten Macarena-Choreografie auf der Tanzfläche trumpfen – aber auch Junior mit einer absolut sehenswerten Beinarbeit auf dem Parkett. Mit Wildberry Lillet – dem Getränk – und Schlagersound ging es in die Nacht. Ich würde sagen, wir haben die Bewährungsprobe für die Dauercamper-Spießer-Gemeinschaft anstandslos bestanden. 😉
Junior feierte darüber hinaus vor einigen Tagen seinen offiziellen Kita-Abschied. Das Programm bestand aus diversen Kindertänzen, bei denen alle, Erzieherinnen, Kinder und einschließlich wir Eltern, aufgefordert wurden, daran teilzunehmen. So standen wir also gut sichtbar und unter den neugierigen Blicken der Anwohner vor dem Kita-Gelände und performten die größten Mini-Disco-Hits der letzten Jahrzehnte wie etwa den guten alten Ententanz – mit der Zeit lernt man als Mutti schmerzfrei mit derartigen Situationen umzugehen. Nun stehen auch Juniors letzte Kita-Tage an, bevor es endlich über den großen Teich geht. Alles ist hierfür nahezu vollständig vorbereitet, sodass ich auch den kommenden Tagen vor dem Abflug recht entspannt entgegen blicke. Inzwischen stehe ich auch wieder mit meinem Cousin in Kontakt, der vor 20 Jahren mit Onkel und Tante in die Staaten ausgewandert ist und den es inzwischen nach L.A. verschlagen hat. Auch mit ihm werden wir eine gute Zeit verbringen, worüber ich mich schon sehr freue!
Eine in der Nachbargemeinde entlaufene Löwin, die sich nach einer mehr als 24-stündigen Suche als Wildschwein entpuppte und Mensch und Medien in Atem hielt, versüßte mir indes die vergangenen Tage und entfachte erneut kreative Energie in mir. Nachdem sich meine bisherigen „Love-Songs“ ausschließlich an den Mann richteten – wobei die jüngste Neuinterpretation vom „Liebeslied für Inge“ aus dem Walter-Moers-Klassiker „Das kleine Arschloch“ nur so semi-gut bei ihm ankam, (obwohl er im Kern passt 😉 ) richtet sich meine neuestes Werk an die besagte Nachbargemeinde, die Löwin, die es nie gab, und ein Wildschwein als heimlichen Helden. Es handelt sich um eine leicht abgewandelte Version vom Tokens-Klassiker „The Lion Sleeps Tonight“, neuer Titel: „The Wild Boar Grunts Tonight“. Ich verlinke ihn hier, kann aber nicht garantieren, dass er dauerhaft online bleiben kann – wegen fehlender Rechte am Originaltitel und so. Wahrscheinlich habe ich mit diesem Song meine Followerschaft auf sämtlichen sozialen Medien ohnehin vor den Kopf gestoßen, wobei die wenigen Rückmeldungen sogar ganz gut waren. Aber meistens werden derartige Postings auch einfach wegignoriert, was ich ebenso gewohnt bin. Mein Humor kommt nicht überall gut an. Auch habe nie behauptet, eine wahnsinnig gute Singstimme zu haben, schon gar nicht nach meiner Corona-Erkrankung im Frühjahr – und auch meine Ideen für manch abgewandelte Songs mögen manchmal äußerst bizarr anmuten. Für einfache Songs und nun ja, ab und zu auch für derartigen Käse – und zur Familienunterhaltung reicht es allemal. Viel Spaß beim Hören!
Übrigens, weil ich in früheren Postings umfangreich darauf eingegangen bin: das besagte Imagevideo über unser Unternehmen wurde sehr professionell durch die Agentur umgesetzt. Am Ende schaffte es ein einziger Kernsatz von mir in das Video. Wenngleich man beim genauen Hören mindestens zwei Schnittstellen erkennt, mache ich in der Aufnahme einen kompetenteren Eindruck als gedacht. Die Produzentin hat ganze Arbeit geleistet! Dennoch wird es wohl bei diesem einmaligen Ausflug in die Medienlandschaft bleiben – dann doch lieber Quatschlieder in Eigenregie. 😉