Mutti Business as usual

15.04.2023 – 19:18 Uhr: Auf meiner Arbeit jongliere ich täglich mit vielen verschiedenen Themen. Zum Einen fallen natürlich die klassischen Assistenzaufgaben an, wie etwa Terminerinnerungen, Wiedervorlagen und allgemein Ansprechpartnerin für alle Belange der Vorgesetzten, Geschäftspartner, aber auch – weil wir ein kleines Startup sind – der Kolleginnen und Kollegen für sämtliche administrativen Themen zu sein. Zum Anderen erfährt man aber auch hierdurch einen astreinen Praxisbezug und bekommt eben alles, was man irgendwann mal theoretisch im Studium gelernt hat, gerade in dieser Unternehmensgröße, aus erster Hand mit. Ab und an flattert auch am Wochenende – und dann gerne zu nächtlicher Stunde – eine E-Mail des Chefs herein – Haben wir daran gedacht? Wo war doch gleich die Nachricht von XY? Könntest Du am Montag bitte gleich …? – doch damit kann ich gut leben.

Denn ist mein Kopf erst einmal frei von Pitching-Terminen, anstehenden Gehaltsüberweisungen oder sonstigen behördlichen Auflagen, falle ich in meine zweite, nicht weniger umfangreiche Rolle als Mutti – denn auch Juniors Alltag will geplant sein. Geschenk für den nächsten Kindergeburtstag einkaufen, Juniors eigenen Kindergeburtstag planen, Junior zum nächsten sonntagmorgendlichen Fußballturnier bringen, den Untersuchungstermin beim Arzt organisieren und dabei nicht den Termin zur Beantragung des neuen Reisepasses oder das nächste Elterngespräch in der Kita zu vergessen sowie alle anstehenden Punkte auf der Einschulungsliste abzuarbeiten, die wiederum mit zahlreichen Terminen verknüpft ist. Natürlich drehen sich meine Gedanken aber auch sonst meistens um Junior. Gab es beispielsweise Krokodilstränchen an der Kitatür, was in dem Alter glücklicherweise nur noch äußerst selten vorkommt, aber ab und zu kommt es eben vor, finde ich mich nicht selten ebenfalls Tränen vergießend in meinem Auto auf dem Weg zur Arbeit wieder, bevor ich mit einem breiten Lächeln in das Büro trete, meinen Kolleginnen und Kollegen ein fröhliches „Good Morning, how are you?“ (wir sind very international) entgegenrufe. Kein Job ist so nervenaufreibend und wunderbar zugleich wie der einer Mutti.

Indes schreitet unsere Reiseplanung für die USA fleißig voran – ja, auch als Reiseveranstalterin bin ich als Mutti mitunter tätig. Ich habe bereits Zugtickets für die Strecke aus Washington D.C. nach New York City gekauft und auch den Mietwagen werden wir demnächst vorab reservieren. Die Hot Spots unserer Reiseroute sind weitgehend ausgemacht und die ein oder andere Besonderheit im Straßenverkehr verinnerlicht. So habe ich mich bereits ausführlich mit dem Tanken auseinandergesetzt, denn meine ersten Versuche hierzulande waren diesbezüglich auch eher mittelmäßig. Als gebürtige Berlinerin benötigt man aufgrund der dort herrschenden ausgezeichneten Verkehrsanbindung kein eigenes Auto. So musste ich, obgleich ich seit 2007 im Besitz einer Fahrerlaubnis bin, das Fahren erst wieder richtig lernen. Als wir nämlich vor wenigen Jahren in eine Gemeinde in Brandenburg, nur wenige Kilometer von der Stadtgrenze Berlins entfernt, gezogen sind, sah es mit der Nahverkehrsversorgung gleich ganz anders aus. Dabei hat mir die Fahrerei wieder eine gewisse Selbstständigkeit zurückgegeben, war ich doch zuvor immer irgendwie auf meinen Partner als Chauffeur angewiesen. Und als Mutti gehört der Job als Fahrdienstleisterin ja früher oder später sowieso zwingend dazu. Auf jeden Fall freue ich mich schon sehr mit unserem gemieteten Ami-Schlitten über den berühmten Pacific Coast Highway Number 1 zu cruisen. 😉

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