Nukular!

02.03.2025 – 12:13 Uhr: Wir stecken schon wieder mitten im Jahr 2025, und es fühlt sich an, als wären die ersten zwei Monate im Schnelldurchlauf an mir vorbeigezogen. Anfang Februar war unser kleines Startup mal wieder auf Messe, diesmal zur Fruit Logistica, DER Leitmesse des internationalen Fruchthandels – und weil sich das halbe Team in weiser Voraussicht genau in dieser Woche in den Urlaub verabschiedet hat, durfte unter anderem ich uns vor Ort repräsentieren. Nichts leichter als das, oder?! Die Aufmerksamkeit für uns war diesmal überraschend hoch. Ich erklärte unser Produkt gefühlt 50 Mal am Tag, natürlich nicht ohne regelmäßig über das Wort accuracy zu stolpern. Ob bei den sehr wichtigen Menschen des globalen Obst- und Gemüsebusinesses am Ende irgendwas hängen geblieben ist? Ich weiß es nicht. Aber ich habe ohnehin das Gefühl, dass es bei solchen Veranstaltungen weniger um Inhalte als ums Wirken geht. Und als kleine Frau im Pfauenkleid mit nerdiger Pantobrille hatte ich da natürlich direkt gewonnen. 😉 Mein einziger offizieller Auftrag: Den Stand bewachen, während die Kollegen auf Networkingtour gingen. Trotzdem war mein Energielevel nach dieser Woche komplett leer – nicht zuletzt wegen der inneren Achterbahnfahrt, die mein Leben seit Januar mit einer ordentlichen Portion Loopings bereichert hat.

Ein Blick auf meine meistgehörten Songs des Monats erklärt vielleicht auch ein bisschen was. Ganz oben auf der Liste: Pavarottis „La donna è mobile“ aus Verdis Rigoletto, gefolgt von einer Handvoll französischer Chansons und natürlich „L’amour est un oiseau rebelle“ aus Carmen. Dabei fiel mir eine Mitfahrgelegenheit im Jahr 2011 wieder ein: Berlin – Bonn – Berlin, sechs Stunden hin, sechs Stunden zurück, mit einem charmant-schrulligen Herrn Mitte 50 und seinem alten Mercedes Benz. Im Kassettenspieler? Französische Chansons, Dauerschleife, eine Spur zu laut. Niemand im Auto wagte es, dagegen zu protestieren. Damals war ich einfach nur froh, als ich endlich ausstieg. Heute bin ich diejenige, die im Clio die Fenster runterkurbelt und bei Françoise Hardys Comment te dire adieu lauthals mitsingt. Man könnte sagen: Charakterentwicklung. Neulich meinte ich dann auch zum Mann: „Irgendwie hab ich mal wieder Bock auf Oper.“ Und so freuen wir uns jetzt auf Verdis Rigoletto im Juni in der Deutschen Oper Berlin. Nächstes Level der Intellektualität: check.

Neben Chansons und Opernarien gibt’s in meiner Playlist aber auch noch immer jede Menge OSTs aus südkoreanischen Dramen – die Welle ist bei mir definitiv noch nicht vorbei. Mein Interesse an Gong Yoo? Ungebrochen. Leider bleibt es in Deutschland eine echte Challenge, an internationale – und speziell asiatische – Inhalte heranzukommen, die nicht auf den üblichen Plattformen laufen. Ländersperre lässt grüßen. Also streune ich weiter durch die Tiefen von Viki und Kokowa, immer auf der Jagd nach dem nächsten Serienmarathon. Und weil das noch nicht reicht, plane ich tatsächlich, in absoluter Teenie-Manier ein Fanpaket nach Korea zu schicken – inklusive Geschenk für Gong Yoo und natürlich auch für seine beiden Katzen. Kongkong und Mawoo haben mit ihren Gastauftritten in seinen Instagram-Stories ohnehin mehr Aufsehen unter den Fangirls erregt als die aktuelle politische Weltlage. Prioritäten müssen eben gesetzt werden. Meiner Fanpost liegt übrigens ein liebevoll vorbereiteter Rückumschlag mit südkoreanischen Briefmarken bei – erworben bei einem internationalen Briefmarkenhändler, der obendrein auch noch Vorstandsmitglied im deutschen Autogrammjäger-Verein ist – also offenkundig einem der Besten seiner Branche. Schließlich will ich nicht nur Gong Yoo um ein Autogramm bitten – am liebsten gleich das komplette Lineup von Management Soop. Denn irgendwie gehört ihnen allen inzwischen ein Stück meines Herzens. Ob das klappt? Wer weiß. Ob das Paket jemals ankommt oder vom koreanischen Zoll direkt rausgeholt wird? Wir werden sehen. Fortsetzung folgt. 😉 Dieses ganze Korea-Thema hat mir übrigens auch direkt ein paar Geschäftsideen eingebrockt, die ich in den nächsten Wochen mal testweise in die Welt entlasse – so der Zeitplan es zulässt. Ab April bin ich ja schließlich auch offiziell wieder Teilzeit-Fernstudentin, und auch wenn ich mir diesmal weniger Druck machen will, soll das Ganze doch wenigstens ein bisschen gut werden.

Ach ja – last but not least: Ich habe mir einen Ukulele-Online-Kurs für einen Euro gegönnt (ein echter Schnapper), allerdings weder eine Ukulele noch einen Plan, wie ich das Instrument unbemerkt am Mann vorbei ins Haus bekomme. Ich glaube, meine aktuelle kreative Selbstfindungsphase irritiert ihn ein bisschen. Jedenfalls ist er gerade verdächtig nett zu mir. 😄