Schachzüge und Chorklänge

17.03.2024 – 13:32 Uhr: Vor kurzem hat Junior die Fußballschuhe gegen das Schachbrett eingetauscht – als ruhiger Charakter unter eher lebhafteren Kids war sein Wohlbefinden unter den anderen Jungs nicht immer vollständig gegeben. Das bedeutet keineswegs, dass Fußball nun kein Thema mehr ist oder dass unsere Wochenenden seither ruhiger verlaufen. Am vergangenen Samstag fand das Brandenburger Schulschach-Turnier statt und er war Teil des Teams. Was wie ein gähnend langweiliger Tag klang, stand Juniors bisherigen Teilnahmen an den Vereins-Fußball-Turnieren der Gemeinde in nichts nach. Für mich als halben Laien mutete die Situation zu Beginn etwas „speziell“ an. Doch die Veranstaltung wurde von allen Beteiligten dermaßen ernst genommen, dass der Kampfgeist deutlich zu spüren war und meine Vorurteile schnell nichtig wurden. Einige Teams trugen sogar richtige Teamkleidung. Junior vertrat das Team in vier von sieben Partien und spielte das erste Mal mit einer Schach-Uhr. Seine erste Runde war allerdings bereits nach 30 Sekunden schon wieder vorbei, als sein Gegenspieler Juniors anfängliche Unsicherheit mithilfe des Schäferzugs gnadenlos ausnutzte. Nachdem die Tränchen getrocknet und das Spiel gemeinsam mit dem Coach analysiert wurden, gewann er die übrigen Spiele. Die letzte Runde wurde nochmal heikel, als Junior bereits in wenigen Zügen die Dame geklaut wurde. Wir beobachteten, wie sehr er mit seinen Gefühlen kämpfte – doch das Spiel war noch nicht verloren – und am Ende gewann er die Partie. Platz 10 seines Teams in der Gesamtwertung und im Herbst findet das nächste Turnier statt. Und natürlich wird Junior wieder dabei sein. Insgesamt verbrachten wir einen ganzen Tag beim ausrichtenden Schul-Campus und erlebten Freude, Spannung und Enttäuschungen – nervenaufreibender als jedes Fußball-Turnier!

Meinem Hobby konnte ich gestern wieder frönen, als sich mein alter Schulchor erneut zu einem gemeinschaftlichen Singen traf. Es ist einfach schön zu sehen, wie sich dieser Chor auch mittlerweile zig Jahre nach dem Abitur trifft, um liebgewonnene Lieder aus der Schulzeit zu singen, begleitet vom Musiklehrer, der diese Treffen bis heute initiiert. Es ist, als würden wir zurückversetzt in die guten alten Zeiten von damals. Auf den Chor habe ich mich auch früher immer gefreut. Auch gestern hatte das Treffen meine Stimmung gehoben, nachdem ich zuvor der Grabstelle meines Vaters noch einen Kurzbesuch abgestattet hatte. Allerdings war es recht voll und mit der Ruhe hielten es andere Besucher nicht besonders streng – verständlich – es handelt sich ja schließlich um eine Urnensammelstelle, was eben viele Angehörige an den gleichen Platz zieht. Bewegt war ich trotzdem. Das gemeinsame Musizieren danach war gewissermaßen heilsam. Und das schwedische Volkslied „Kristallen den fina“ hat mich immerhin bereits voller Vorfreude auf den anstehenden Sommer in Schweden blicken lassen.

Ansonsten fällt Disneyland über die kommenden Ferien flach und es wird eher auf eine Kurzreise in der hiesigen Umgebung hinauslaufen. Doch erstmal kommt Ostern und wie immer müssen sehr viele Dinge vorbereitet werden. Als Elternvertreterin gehört die Vorbereitung der Eiersuche zu meinem Aufgabengebiet. Glücklicherweise hatte die zweite Vertreterin wie auch schon zu Weihnachten mehr Tatendrang als auch Händchen für die Organisation der kleinen Präsente, sodass ich mich in dieser Hinsicht etwas entspannen und mich mehr auf die auf die drögen Schulkonferenzen konzentrieren konnte. Aber auch die private Ostereiersuche will organisiert werden. Insofern wird es auch zu Hause nicht langweilig.