Veränderungen

26.09.2023 – 16:10 Uhr: Fast ein Monat ist seit meinem letzten Eintrag vergangen und es ist, als ob ich mir meine Jahreskontingente an Emotionen für diese dreieinhalb Wochen extra aufgespart habe – und das Tütchen für 2024 gleich mit angerissen habe. Juniors Start als ABC-Schütze war, wie bereits erwähnt, etwas chaotisch, lief aber eigentlich ziemlich hervorragend. Als „Buskind“ fährt er die paar Kilometer nun jeden Morgen allein zur Schule und ist auch sonst um einiges selbstständiger geworden, was mich und uns alle wahnsinnig stolz auf unseren Großen macht. Kürzlich fand zudem ein Zirkusprojekt in der Schule statt und alle Grundschulkinder der Gemeinde waren Teil des Programms, welches auf unserem zentralen Dorfplatz mehrfach vorgeführt wurde. Unzählige Tränen der Rührung meinerseits inklusive.

Vor kurzem fand die erste Elternversammlung mit der befürchteten Wahl zum Elternsprecher statt. Nachdem sich alle anderen Eltern erfolgreich weggeduckt hatten, ließ ich mich schließlich dazu hinreißen und nahm das Amt der Klassenkassenwartin gleich noch mit an. Erste Amtshandlung wird heute die Teilnahme an einer Schulkonferenz sein, auch wenn sich die Agenda ziemlich zäh liest. Das Konto für die Klassenkasse ist auch eingerichtet. Die Bank, bei der ich lediglich für ein Geschäftskonto bevollmächtigt bin, macht eine Ausnahme – normalerweise benötigt man dort erst ein privates Girokonto. Es stellte sich zusätzlich heraus, dass mein Bankberater aus der gleichen Gemeinde kommt und seine Mutter Lehrerin einer Parallelklasse von Junior ist. Wie klein die Welt doch manchmal ist.

Irgendwann zwischendurch hatte ich Geburtstag, den ich ziemlich normal verbracht habe. Da mein Bruder kurz darauf die 40 Jahre voll gemacht hat, wurde trotzdem noch im kleinen Familienkreise gefeiert. Und es steht eine weitere Veränderung an: Unser beider nahestehendes Familienmitglied wird aufgrund der Schwere seiner Erkrankung ins Hospiz umziehen. Das ist für mich erstmal nichts Neues, da das Thema schon lange im Raum steht. Doch es gibt nun ein festes Einzugsdatum – und das Wissen darum zieht mir nun doch einigermaßen den Boden unter den Füßen weg. Der Gesundheitszustand dieser Person ist zunehmend schlechter, trotz dem wir uns ansonsten völlig normal miteinander austauschen können. Das macht das Ganze so surreal. Ich versuche stark für meine eigene kleine Familie zu sein und mich mit anderen Themen zu beschäftigen – oder abzulenken. Doch die kommende Zeit wird für mich und uns mit Sicherheit nicht einfach, trotz umfassender organisatorischer Vorbereitung – wie wir eben so sind. Aber das Leben ist eben unvorhersehbar und manchmal auch ziemlich hart. Ich sehne mich nach dem unbeschwerten Sommer zurück.